20120515

Heute sollte es also kommen- das Paket.
Weil ich mittlerweile ganz gut absehen kann, wann der werte Herr Postbote in regelmaeßigen Abstaenden hier antanzt, bin ich extra frueh aufgestanden, damit die gute Ware nicht gleich wieder rueber zu den Nachbarn wandert. Mein Problem ist ganz einfach, dass ich nicht im Schlafanzug an die Tuer gehe. Naja, jeder hat wohl so seine Macken, wa? Puenktlich auf die Minute genau war ich also fertig angezogen, gestylt und frisiert, bereit meinen persoenlichen gelben Engel in Empfang zu nehmen. Wir waren schon mindestens fuenf Minuten ueber der regulaeren Zeit und immer noch kein Klingeln an der Tuer. Eine halbe Stunde spaeter konnte ich die freudige meine-Arme-sind-so-weit-geoeffnet-dass-mindestens-ein-halbes-Gnu-dazwischen-passen-wuerde (waagerecht versteht sich) einfach nicht mehr halten und musste mich gezwungenermaßen vorerst mit einem Sitzplatz in der Kueche zufrieden geben. Eine weitere Stunde (und eine Schokotafel spaeter) ueberkam mich der Heißdurst (kennt ihr das? Ihr muesst jetzt einfach trinken, komme was wolle), der mich gefuehlt die naechsten 30 Minuten dazu brachte meinen Bauch mit Unmengen an Wasser auszufuellen. Hm, belassen wir es bei zwei halbvollen Glaesern. Nach diesem ganzen Hickhack war immer noch kein Postbote in Sicht. Gut, dachte ich mir, der liebe Herr wird sicherlich nicht genau dann auftauchen, wenn ich damit beschaeftigt bin meine prall gefuellt Blase zu leeren. Gedacht, getan- eine halbe Ewigkeit spaeter saß ich immer noch am besagten Ort fest, davon ueberzeugt, dass alles gut gehen wuerde. Bis, ja bis, es kam wie es kommen musste. Ein Ding Dong ließ mich in Schockstarre verfallen, sodass ich fast von der Klosschuessel fiel. Glaubt mir, so schnell ich die Hose auch oben hatte und mich die Treppe runter, so schnell war Frau Nachbar auch schon wieder weg- mitsamt meines Pakets. Hinterhergehen war schlecht, weil die Gute geradewegs in ihr Auto stieg und abhaute.. wenn ihr mich fragt, glich das alles viel mehr einer Kindheitsentfuehrung als dem alltaeglichen Weg zur Arbeit. Um das ganze jetzt mal etwas abzukuerzen (versteht mich nicht falsch, schreiben ist super, nur ist nach diesem ganzen Martyrium nichts mehr groß passiert), bin ich am Spaetnachmittag ruebergestiefelt und konnte dann endlich meine Schuhe in Empfang nehmen. Ach naja, einen habe ich noch- die Schuhe passen nicht und werden wohl oder uebel bald wieder auf Reise gehen. Dieses Mal werde ich also lediglich zum Winken am Fenster stehen.

via



Emeli Sandé. Scheint mir eine tolle Frau zu sein- mit einer Wahnsinnsstimme. Der alte Ohrwurm wurde nun also durch diesen hier abgeloest und beißt sich uentwegt seinen neuen, ganz eigenen Liedertunnel.
Ich bin gespannt, wie weit er's schafft!

2 Kommentare:

  1. Ich bin neue Leserin auf deinem Blog, vielleicht magst bei mir auch mal vorbeischauen, Lust uns gegenseitig zu folgen?
    LG Tina
    http://kaestis.blogspot.de/

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    1. Freut mich, dass dir mein Blog gefaellt.. nur brauchen wir uns dafuer nicht "gegenseitig zu folgen" ;)

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