wilde welt

Nordwand.
Immer wieder ein sehenswerter Film und immer wieder ein Film, bei dem ich mit klitschnassen Haenden und Fueßen dasitze und mir begreiflich machen muss, dass ich es nicht bin, die da in mehreren tausend Metern Hoehe rumkrakseln muss.
Hoehenangst, die Volkskrankheit schlechthin, wurde von meiner Mutter brav an mich weitergegeben. Es stoert mich nicht, denn letzten Endes ist es keine Krankheit, die mein Leben dermaßen beeintraechtigt, dass ich mich einer Schocktherapie unterziehen muesste- dem Himmel sei Dank.
Irgendwie hat es auch einen gewissen Reiz, zu sehen wie der eigene Koerper alle ihm moeglichen Warnsignale ausschuettet; natuerlich nur solange wie ich vor keinem realen Abgrund stehen muss.
Soviel zu mir. Nun gibt es aber auch Menschen, die es sich nicht nehmen lassen saemtliche Hoehen zu erklimmen, um dann (und jetzt kommt's) mit einem Satz wieder herrunterzuspringen. Als wenn das alleinige Runtergucken nicht schon schlimm genug waere- nein nein, da lassen wir uns doch gleich mal in die Tiefe fallen. Die eigenen Grenzen erreichen oder gar zu ueberschreiten, der Natur seine Stirn bieten, all dies scheint Anreiz genug zu sein, um sich einer solchen Gefahr auszusetzen, egal ob es sich dabei um's Aufsteigen oder Herunterfallen handelt.
Vielleicht muss man besessen sein, um eine Sache soweit zu treiben. [Joe Simpson]
Die Aussage laesst sich wohl mit beiden Extremsportarten gut in Verbindung bringen.
Dass das Ganze aber auch ziemlich geil aussehen kann (wahrscheinlich auch in dem festen Glauben daran, dass den Leuten doch eh nichts schlimmes passiert sein wird, denn immerhin wurde das Video veroeffentlicht), seht ihr hier:


Bleibt mir nur noch zu hoffen, dass einer der Kameramaenner seine alte Gebrueder Gibb Platte dabei hatte, um diesem ganzen Szenario auch einen musikalischen Hoehenflug zu verleihen.


Whether you're a brother or whether you're a mother
you're staying alive staying alive
feel the city breaking and everybody shaking
and we're staying alive staying alive